Palmfett – zu Recht in der Kritik?

PalmölZwischen krebshemmend und krebserregend liegt nur ein Verarbeitungsschritt

Am Beispiel Palmöl bzw. Palmfett zeigt sich, wie durch industrielle Verarbeitung aus einem wertvollen Öl ein potentieller Krebserreger wird. Wir erklären warum.

Natives Palmöl ist eine wertvolle Quelle für MCT-Fett und Tocotrienole (ungesättigtes Vitamin E), zwei wertvolle Inhaltstoffgruppen, für die es in der Natur nur wenige reichhaltige Quellen gibt. MCT-Fette sind besonders leicht verwertbare mittelkettige Fette, die im Körper bevorzugt für die Bildung von Ketonkörpern genutzt werden und eine ideale Alternativ-Energiequelle zu Zucker bieten. Tocotrienole zeichnen sich durch ein hohes antioxidatives potenzial aus und zeigten in verschiedenen Zell- und Tierstudien sogar krebshemmende Eigenschaften.

Die Schattenseite: Palmfett ist ein preiswerter Rohstoff, dessen vielfache Verwendung in Convenience- Lebensmitteln wie Brotaufstrichen, Snacks und Süßigkeiten, Gebäck, Kuchen, Fertig- und Instantgerichten, Dressings- und Würzsoßen, etc. dazu geführt hat, dass immer mehr Regenwaldfläche dem Anbau von Palmplantagen weichen muss. Doch industriell verarbeitetes Palmfett steht nicht nur aus ökologischen Gründen in der Kritik, sondern soll auch krebserregende Stoffe enthalten.

Anders als andere oft raffinierte Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl ist Palmöl sehr empfindlich gegenüber Hitze. Um Palmöl für die industrielle Weiterverarbeitung nutzbar zu machen, wird es raffiniert, das heißt heißgepresst und meist mit Lösungsmitteln von unerwünschten Pigmenten, Aroma- und Bitterstoffen gereinigt. Hierdurch gehen nicht nur wertvolle Inhaltsstoffe wie Tocotrienole verloren. Es entstehen vermehrt auch gesundheitskritische Substanzen wie Glycidyl-Fettsäureester und 3-Monochlor-1,2-propandiol (3-MCPD). Diese werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO als wahrscheinlich zellschädigend und krebserregend für den Menschen eingestuft.

Leider gibt es seitens der Industrie bislang nur wenige Bemühungen, die Verwendung des preiswerten Palmfetts in Produkten zu reduzieren. Gleichzeitig mangelt es an Bestrebungen der Behörden, die Grenzwerte für Glycidyl-Ester auf Null zu setzen. Die einzige Möglichkeit für Verbraucher, sich vor den schädlichen Substanzen zu schützen, ist auf stark verarbeitete Lebensmittel wie Nuss-Nougat-Cremes, Kekse oder Fertiggerichte und damit auf Palmfett-Quellen zu verzichten.

TAVARLIN achtet darauf, dass die von uns angebotenen Lebensmittelprodukte ohne Palmfett hergestellt wurden bzw. kein raffiniertes Palmöl enthalten. Der von uns in Produkten wie Tocomin® PLUS und Keto-Drink verwendete Palmöl-Extrakt wird aus nativem, sprich nicht erhitztem Palmöl gewonnen und stammt von Palmen aus zertifiziertem nachhaltigem Anbau.